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203: Non-Authoritative Information

Sperrauftrag für Mailinglistenadmins

CC-BY Manuela de Pretis

Der Landesvorstand NRW hat am 13.03.1 entschieden, daß die Admins der Mailinglisten des LV doch bitte einfach selbständig User sperren sollen. Oder, wie es der @netnrd auf der NRW-ML ausdrückte:

Genau. Wir lassen die Admins die Entscheidung treffen. Soll der doch auf die Zwölf kriegen. Verantwortungsdelegation.

Recht hat er. Aber was tun? In der Vergangenheit gab es durchaus mal Fälle, in denen eine Sperrung grundsätzlich gerechtfertigt gewesen wäre. Schließlich muss man über die eigenen Kommunikationsmedien nicht jeden Müll verbreiten lessen. Wenn dann ein entsprechender Antrag an den Landesvorstand gestellt wurde, dauerte die Bearbeitung gerne mehrere Wochen. In der Zeit konnte der Betreffende dann seine Wortkotze ungestört weiter auf der Liste abladen.

Im Sinne der Außenwirkung ist es sicherlich sinnvoll, wenn solche Anträge in Zukunft schneller bearbeitet werden können. Allerdings ist es nicht Aufgabe der Admins, über sie zu entscheiden! Der Landesverband hat das Hausrecht auf den eigenen Kommunikationskanälen inne. Stellvertretend für den Landesverband wird ein Vorstand gewählt, der dieses Hausrecht durchsetzen kann. Das soll er dann doch bitteschön selbst tun, statt die Verantwortung an andere Leute weiterzureichen. Aber was rede ich da. Mit Verantwortung hat unser Vorstand es ja grundsätzlich eher nicht so. Von daher passt auch dieser Beschluss ins Bild.

Meine grundsätzliche Haltung zur ganzen Sperr-/Filter-Geschichte habe ich kürzlich schon mal geäußert. Ich persönlich sehe in „Nutzer[n], die gegen die Grundsätze der Piraten verstoßen“ noch keine Parteischädigung, die den Ausschluss von einer Mailingliste rechtfertigen würde. Aber gut, der Landesvorstand hat diese Gummiformulierung nun einmal beschlossen.

Was mache ich als Admin jetzt also damit? Im Grunde stecke ich da in einer Zwickmühle. Lasse ich alles weiterlaufen wie bisher und fange nicht eigenmächtig an, Leute zu sperren, kann man mir vorwerfen, daß ich gegen den Beschluss verstoße. Ergo: ich lade den Unmut all derer auf mich, die einzelne Personen für nicht mehr zumutbar halten. Sperre ich diese Personen, werden die sich beschweren – und zwar nicht beim Landesvorstand, sondern bei den Mailinglistenadmins. Denn die sind dann schließlich „schuld“.

So oder so ist man als Admin der Angeschissene und der Vorstand ist erstmal fein raus. Eins steht fest: so geht das nicht. Ich werde das also so handhaben, daß ich sämtliche Beschwerden ungelesen zum Vorstand durchpipen werde. Wer weiß, vielleicht kommt der ja bei der 50. Beschwerde auf die Idee, daß er Sperrungen lieber doch wieder selbst entscheiden möchte. Oder der nächste Landesvorstand findet eine sinnvollere Regelung. Ist ja nicht mehr lange hin bis zum LPT 2013.2.

Übrigens: wer den Beschluss mit Verstand liest, dem fallen zwei Dinge auf. Erstens: der Vorstand verlangt zwar eine Mitteilung, wenn Nutzer gesperrt werden, allerdings nicht nach einer Begründung. Na das wird ja lustig, wenn die ersten sich zu Unrecht ausgeschlossen fühlen und protestieren. Aber das ist dann nicht mehr mein Problem. Zweitens: weder der gesperrte Nutzer, noch die Liste, noch sonst jemand außer dem Vorstand soll über die Maßnahme informiert werden. Wäre es ein Vorstandsbeschluss, müsste man ihn doch glatt transparent protokollieren …

  1. Lustigerweise ist der Antrag im Wiki angeblich vom 23.03.

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